Offene Münder und erstaunte Blicke bei Kindern jeden Alters erzeugen die beiden Schiffswracks am Falkensteiner Ufer.
Direkt vor Hamburgs vornehmsten Viertel Blankenese liegen die Überreste zweier Schiffe, die jedoch gar nicht dort sanken, wo sie heute liegen.
Das Holzwrack der Polstjernan
Die hölzernen Reste stammen vom finnischen Viermastschoner „Polstjernan„. Das 1919 erbaute Schiff war im Herbst 1926 auf dem Weg von England nach Finnland, beladen mit Holz. Mitten auf dem Nord-Ostsee-Kanal explodierte die Hilfsmaschine des Seglers, wodurch das gesamte Schiff sofort Feuer fing.
Um die wichtige Wasserstraße zwischen Nord- und Ostsee zur erhalten, wurde das Schiff über Brunsbüttel in die Elbmündung und schließlich nach Blankenese geschleppt. Dort dient es – mit Steinen und nach dem 2. Weltkrieg mit Uboot-Schrott beschwert – als Wellenbrecher.
Hamburgs Titanic: Die Uwe
Elbaufwärts liegt seit den 70er Jahren noch das Heck ein zweiten Schiffes, das optisch ein wenig an den Untergang der „Titanic“ erinnert. Es sind die Überreste der „Uwe„.
Anders als die „Polstjernan“ ist die „Uwe“ tatsächlich in der Elbe havariert.
Am frühen Abend des 19. Dezember 1975 war das Schiff mit einer Ladung Kupferschlacke elbabwärts unterwegs. Es herrschte dichter Nebel, als es von dem Frachtschiff Wiedau überholt wurde.
Vor Wittenbergen kollidierte die Wiedau mit dem polnischen Frachter Mieczyslaw Kalinowski, drehte dadurch in den Kurs der Uwe und halbierte das Schiff.
Die Überreste wurden aus dem Elbfahrwasser zum Ausschlachten nach Blankenese gezogen. Da das Heck zur schwer für eine Verschrottung war, ließ man es einfach am Blankenese Strand liegen.
Dort trotzt es noch heute den Wellen und ist bei jedem Wetter einen Ausflug wert.
Tipp: Am besten wirken die Wracks bei Niedrigwasser. Daher vor einem Ausflug einfach den Tiedenkalender für das Unterfeuer Blankenese checken!
Übrigens: Damit das Andenken an die „Uwe“ erhalten bleibt, wird ihr Schriftzug regelmäßig von Freiwilligen nachgemalt. Andernfalls wäre der Name schon längst durch Wind und Wetter vom Wrack verschwunden.
Anreise
Am besten zu erreichen sind die Schiffswracks am Falkensteiner Ufer mit dem Fahrrad. Das lässt sich mit einer Radtour an der Elbe entlang zu einem schönen Tagesausflug kombinieren. Wer lieber nur zum Strand möchte, kann auch mit dem Auto fahren (einige wenige Parkplätze sind direkt am Strand verfügbar) oder fährt mit dem Bus der Linie 488 ab Bahnhof Blankenese bis zur Haltestelle Falkentaler Weg. Ab dort sind es noch einige Gehminuten bis zu den Wracks.
- keine Toilette vorhanden
- kein Wickeltisch vorhanden
- für Kinderwägen geeignet
- ab etwa 0+ Jahren geeignet
Karte
Hamburg mit Kindern
Alternative Ausflüge
Ein Tipp von
Andreas Kirchner
hamburgausflug.de
Ich bin Andreas und Vater zweier wundervollen Kinder. Seit nun mehr als 40 Jahren lebe ich in Hamburg. In dieser Zeit habe ich die Stadt an der Elbe kennen- und lieben gelernt, schöne und weniger schöne Ecken erlebt und vor allem jedes Museum der Stadt gesehen. Seit der Geburt meines ersten Kindes habe ich aber noch einen ganz anderen Blick auf die Stadt und frage mich mindestens einmal in der Woche: "Was können wir heute als Familie machen?" Daher habe ich 2019 hh-mit-kindern.de ins Leben gerufen, um diese Fragen zu beantworten und meine Erfahrungen an andere Hamburger Eltern und Touristen mit Kindern weiterzugeben.
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